Historisches

Hier haben wir einige Fakten für Sie zusammengetragen, die uns in die gute alte Zeit von Sasserath blicken lassen. Basis unserer Ausführungen sind Aufzeichnungen eines unbekannten Verfassers aus den 30er Jahren, die von Josef Schürmann (Mitglied Heimatverein Odenkirchen) bearbeitet und veröffentlicht wurden.

Woher stammt der Name Sasserath: Sasse = Mulde von Hasen, Rath _ vom Boden!

In Sasserath wurde v0n jeher Landwirtschaft betrieben. Der Sasserather Ackerboden ist als der beste der Gemeinde bekannt. Hier wurde bis vor 60 Jahren meist Weizen, Roggen, Hafer, Flachs und Buchweizen angebaut. Heute dagegen hat man sich mehr auf Zuckerrüben und Viehfutter eingestellt. Zwischen Sasserath und Lenßenhof liegt der sogenannte Eierberg, der höchste Punkt im Kreise Mönchengladbach.

Im Jahr 1740 wurde in Sasserath die erste Schule errichtet. 1885 wurde die heute noch stehende Schule nebst Wohnhaus errichtet. Im Jahr 1934 war dann Schluss, die  Kinder wurden ab 1934 in Odenkirchen eingeschult.

Im Jahr 1842 wurde die Köln – Venloer Chaussee (Landstraße) ausgebaut. So auch im Ort Sasserath, wo die Durchgangsstraße mehr ein Hohlweg war. Im Jahr 1847 herrschte in Sasserath eine starke Ruhrepidemie, woran nicht weniger als 23 Kinder starben. Mitten im Dorf hat bis 1920 ein Dorfbrunnen gestanden. Es war ein Ziehbrunnen mit kleinem Aufbau aus Holz. Der Brunnen war über 60 Fuß tief, er wurde später zugeworfen und ist seitdem leider verschwunden. Man kann sich vorstellen, dass der Dorfbrunnen in den früheren Jahren ein reger Treffpunkt für Jung und Alt, Knechte und Mägde war, die sich allabendlich dort trafen, plauderten und Wasser für Mensch und Tier in Eimern und Wassertrögen holten.

Im Jahr 1906 erhielt Sassretah das erste elektrische Kabel. Bis zum Jahr 1909 bestand die Straßenbeleuchtung noch aus Petroleum, danach wurde die elektrische Beleuchtung eingeführt. Für Sasserath und Mongshof war bis 1920 ein Nachtwächter angestellt. Der letzte Nachtwächter war der Veteran Peltzer, welcher seinen Dienst bis 80 Jahre alt, mit Diensteifer versah.

1872 gründeten zwei Söhne des Bäckers Lenßen die erste Dampfgetreidemühle mit Großbäckerei. Hierdurch erhielt der Ort den ersten Fabrikschornstein. 1884 wurde an der Kölner Straße/Ecke Talstraße eine Krautpresse eingerichtet. Wilhelm Quack baute dieselbe im Jahr 1911 zu einer erstklassigen Dampfkrautpresse aus. Somit hatte Sasserath den zweiten Fabrikschornstein im Dorf. 1908 errichtete Robert Camphausen eine elektrisch betriebene Getreidemühle um das Gebäude des heutigen „Sasserather Hofes“. 1914 wurde hinter Sasserath an verschiedenen Stellen Bohrungen auf Kohle und Braunkohle vorgenommen. Es wurde bis zu einer Tiefe von 75 Meter gebohrt, offensichtlich mit wenig Erfolg. Im gleichen Jahr wurde Sasserath von einem furchtbaren Unwetter heimgesucht. Ein Kind wurde durch den Blitz erschlagen. In ganz kurzer Zeit war das Maar und der Weiher neben der Wirtschaft überschwemmt. Das Wasser stand bis auf dem Schulhof und manches Gehöft wurde in Mitleidenschaft gezogen.

Während des ersten Weltkrieges war in Sasserath auf dem Gelände vom Landwirt Albert Coenen (Kölner Straße/Ecke Kamphausener Weg) ein Gefangenenlager. Gefangene Russen waren hier untergebracht und mußten bei den Landwirten arbeiten. Bei einem Fluchversuch von 2 Russen, wurden dieselben von wachhabenden Landwehrleuten erschossen. Im zweiten Weltkrieg wurde Sasserath von Bomben nicht verschont. In der Talstraße wurde ein Haus getroffen, in dem 5 Menschen starben. Viele junge Sasserather sind im Krieg geblieben und haben Sasserath nicht wieder gesehen. Auf das sich diese Zeiten nicht wiederholen.

Wir sind immer interessiert, mehr aus der Sasserather Vergangenheit zu erfahren.

Wenn Sie weitere Informationen zu der Vergangenheit unserer Honnschaft haben, lassen Sie es uns bitte wissen.

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